Aus Sicht der Unabhängigen Wählergemeinschaft Jülich war es der einzig logische Schritt, mit einem eigenen Kandidaten aufzuwarten, nachdem CDU und SPD mit Frank Peter Ullrich einen gemeinsamen Bürgermeisterkandidaten präsentiert hatten. „Man hatte zugesagt, uns in diese Entscheidung mit einzubeziehen. Das ist nicht geschehen und so ist es naheliegend, auch einen Kandidaten ins Rennen zu schicken. Wir sind schließlich die zweitgrößte Fraktion im Rat“, erklärten Matthias Hoven, stellvertretende Fraktionsvorsitzender der UWG-Jül, und Georg Schmitz, Geschäftsführer der Fraktion. Und einen geeigneten Kandidaten, davon ist der Vorstand der UWG überzeugt, hat man in Heinz Frey gefunden. Er ist in Jülich und Umgebung längst kein Unbekannter.
Frey war maßgeblich an der Errichtung des DORV- Zentrums in Barmen beteiligt und ist mittlerweile auch beruflich bei der Beratung und Begleitung anderer Kommunen bundesweit unterwegs. Gesellschaftlich und kommunalpolitisch hat er sich stets engagiert, Sportplätze, Dorfplätze und Bürgerhallen mitgebaut und mit gestaltet. Er war in der Geschäftsführung der Spielgruppe „Flohzirkus“ zur Betreuung von Kindergarten und U3-Kinder tätig und vielem mehr. Für sein Engagement wurde er nicht nur mit dem Bundesverdienstkreuz ausgezeichnet, sondern auch mit dem deutschen Engagementpreis. Vom Ashoka-Netzwerk der Sozialunternehmer wurde er ebenfalls ausgezeichnet und in dessen Reihen aufgenommen. Dies alles spricht für Frey, doch musste noch die Zustimmung der übrigen Mitglieder der Wählergemeinschaft für seine Kandidatur gewonnen werden.
Verantwortung übernehmen
In der Gaststätte „Zur Schlossmauer“ traf man sich zur Mitgliederversammlung, deren wichtigster Tagesordnungspunkt die Nominierung des Bürgermeisterkandidaten der UWG Jül darstellte. Begrüßt wurden die Teilnehmer der Versammlung vom stellvertretenden Vorsitzenden Herbert Johnen, der Frey die Möglichkeit einräumte, sich und seine Arbeit vorzustellen. „Es geht nicht um die Jül, es geht um Jülich“, stellte Frey klar und wünschte sich für seine Stadt eine neue Form der Bürgerbeteiligung. „Jülich hat so viel zu bieten, wir müssen es nur stärker nutzen und für uns alle in Jülich zur Geltung bringen“, sagte er. Er forderte die Bürger auf, mehr Verantwortung zu übernehmen, um so die Lebensqualität in der Stadt zu verbessern und junge Menschen zu entlasten. Dazu gehöre es auch, die Bürger machen zu lassen und sie nicht durch Verordnungen ständig einzuschränken.
„Wir Jülicher haben jetzt die Chance zu entscheiden. Jemanden zu wählen, der nicht nur darüber redet, sondern es auch umsetzt. Und das darf ich für mich und die Jül behaupten“. Mit einigen Schlagworten legte er dar, wo Veränderungen nötig seien. Die Mitbestimmung solle intensiver werden, die Verwaltung effektiver, die Innenstadt attraktiver, Entscheidungen bürgernäher, der Haushalt sparsamer. Er schloss mit den Worten: „Wir Jülicher schaffen das schon. Man muss uns nur lassen, und dies geht nur mit einem Bürgermeister der Jül.“.
Eindeutiger hätte die Zustimmung seiner UWG Freunde gar nicht ausfallenkönnen. Von den 38 anwesenden Mitgliedern gaben ihm alle ihr Ja als Bürgermeisterkandidat. Voller Stolz verkündete dies Matthias Hoven, langjähriger politischer Weggefährte.
Er hatte das Resultat vorausgesehen und gleich das erste Wahlplakat mitgebracht. „Mehr Freyzeit für Jülich“, stand darauf zu lesen und die Anwesenden sicherten mit ihrer Unterschrift darauf, dem frisch gekürten Kandidaten ihre Unterstützung zu. (Kr.)
Quelle: Jülicher Nachrichten / Lokales / Seite 19