Offener Brief an die Werbegemeinschaft Herrn Wolfgang Hommel

Ausgehend von den Veröffentlichungen Ihrer Stellungnahme vom 27. und 29. Juli im Super Sonntag und in der Jülicher Lokalpresse (AN/AZ) wenden wir uns mit diesem offenen Brief an Sie.

Sehr geehrter Herr Hommel, sehr geehrte Damen und Herren,

Herr Hommel spricht uns aus der Seele. Jülich hat hervorragende Perspektiven mit all den Projekten, wie z.B. Solarturmkraftwerk, Neubau der Fachhochschule, Neubau der Schirmerschule, …
Doch Jülich hat auch Probleme, die beim Sparzwang anfangen und für jedermann sichtbar werden im Erscheinungsbild der Stadt, der Kreisverkehre und so vieler Kleinigkeiten. Jetzt einen Schuldigen zu suchen, ist fern ab jeglicher Realität oder Sinnhaftigkeit.hesselmann2.jpg

Nein, endlich gemeinsam diese Dinge sowohl die positiven als auch die negativen zu koordinieren und zu diskutieren mit der Absicht abgestimmte zukunftsfähige Zielvorstellungen für die Entwicklung Jülich zu erstellen – ein Leitbild also – ist seit Jahren unser Bestreben. Und so haben wir Herrn Hommel auch verstanden. Unser Fraktionsvorsitzender Heinz Frey forderte dieses Leitbild ganz massiv bei der Verabschiedung des Haushaltes 2007 – bisher ohne große Resonanz.

Bekannt sollte dabei jedem sein, dass es in einem solchen Prozess nicht nur Einvernehmen geben kann. Aber unsere vorhandene demokratische Struktur sollte für diesen Prozess ausreichend sein.
Ein Beispiel belegt dies unmissverständlich. Herr Peter Hellmanns brachte es in seinem Leserbrief  auf den Punkt. Welcher Jülicher sollte nach dem Kriegsende etwa erst die Zitadelle aufbauen? Erst musste er sich um sein eigenes Haus, besser Trümmergrundstück, kümmern. Ein Glücksfall für Jülich, dass in späteren Jahren viele Menschen von außen kamen  –  und die Stadt mit einem anderen Blickwinkel entdeckt haben. Damit ist die Frage nach dem Denkmalschutz ebenfalls beantwortet. Nicht aber die Frage nach dem Demokratieverständnis. Denn Bürger und Politiker werden durch unsere städtischen GmbHs weitgehend ausgeschlossen. Entdemokratisierung nennen wir das. Ob beispielsweise auf dem Hesselmanngrundstück ein weiteres Schnellimbiss-Restaurant entsteht, wird im kleinen, der Verschwiegenheit verpflichteten, Aufsichtsrat der SEG vorbereitet.

Lassen Sie uns anfangen, endlich und zwar öffentlich die Eckpunkte für die Zukunft Jülichs zu entwickeln! Vielleicht lässt sich der von uns wieder ins Leben berufene Runde Tisch Innenstadt hier aktivieren und zwar so, wie  in unserem Antrag gefordert, mit Beteiligung aller Betroffenen, auch der Bürger/innen. Mit unserer klar abgestimmten zukunftsweisenden Politik, unseren Veranstaltungen, Umfragen und Anträgen unterstützen wir in weiten Teilen die von Herrn Hommel geäußerten Forderungen. Die Erstellung eines Flächenkatasters, einer Nahversorgungsuntersuchung oder gar die Forderung nach einer Anbindung Jülichs an das Schienennetz nach Aachen, Mönchengladbach und Düsseldorf  verdeutlicht dies. Die Perspektiven für FZJ,  FH,  ja fürs neue Science College oder gar für den Tagestourismus und damit freilich auch für den Jülicher Einzelhandel liegen doch auf der Hand. Dass dies nicht morgen umgesetzt wird, ist jedem klar. Ein solcher Prozess kann sich auch gerade gegen einen Schienenanschluss entscheiden. Aber genau eine solche Diskussion fordern wir. Lassen Sie uns heute damit anfangen.

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